Skip to main content
Home » News » Grünes Gas: Unsichtbar – aber unverzichtbar
Sponsored

Grüne Gase sind unverzichtbarer Bestandteil der Energiewende. Sie tragen zur lokalen Energieunabhängigkeit bei und nutzen die bestehende Gasinfrastruktur klimaneutral weiter.

Was früher als Abfall galt, wird heute als wertvoller Rohstoff für nachhaltige Energieproduktion verwendet. Biogas, erzeugt aus organischen Reststoffen, liefert CO2-neutrale Energie und unterstützt aktiv den Klima- und Umweltschutz – in ganz Österreich derzeit an ca. 300 Biogasanlagen – weitere sind bereits in Planung. Das Ausgangsmaterial ist dabei immer dasselbe: Biomasse in fester oder flüssiger Form. Das reicht von Ernterückständen, Gülle und Tiermist über Abfälle aus Großkantinen und der Lebensmittelindustrie bis hin zu kommunalen Abfällen wie Biomüll, Grünschnitt und auch Klärschlamm. Die regionale Biogasproduktion steht dabei nicht in Konkurrenz zum Nahrungsmittelanbau, sondern unterstützt ihn sogar: Die als Nebenprodukt anfallenden Gärreste können als besonders nährstoffreicher Dünger auf Grünland und Ackerflächen ausgebracht werden. Biogas leistet so einen bedeutenden Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Studien zeigen in diesem Zusammenhang, dass es ein großes brachliegendes Potenzial bei der Verwertung von Abfall- und Reststoffen gibt.

Woher kommt Biogas?

Im Normalfall verrotten Abfälle und Reststoffe im Freien. Das dabei entstehende COund Methan werden an die Atmosphäre abgegeben. Bei der Herstellung von Biogas macht man sich diesen Prozess zunutze, lässt ihn aber unter kontrollierten Bedingungen ablaufen und verhindert das ungehinderte Entweichen der Treibhausgase. Möglich machen das sogenannte Fermenter. In diesen luftdichten Räumen kommt es unter Ausschluss von Sauerstoff zu Gärprozessen: Bakterien verwerten die Biomasse und setzen dabei Biogas frei. Dieses kann entweder direkt zur Gewinnung von Strom und Wärme verbrannt oder zu Biomethan aufbereitet werden. Damit ist die Herstellung von Grünem Gas allein von der Zufuhr von Biomasse abhängig und steht anders als Wind-, Wasser- oder Sonnenenergie wetterunabhängig zur Verfügung. Wird Grünes Gas verbrannt, egal, ob in der Ausgangsform oder veredelt zu Biomethan, werden dabei nur jene Mengen an Treibhausgasen freigesetzt, die die Pflanzen während ihres Wachstums der Atmosphäre entzogen haben. Damit ist Grünes Gas immer klimaneutral und essenziell für das Erreichen der österreichischen und europäischen Klimaziele.

Was kann Grünes Gas?

Erneuerbare Energien wie Wind, Wasser und Strom sind wichtig – aber sie liefern nicht immer dann Energie, wenn sie gerade benötigt wird. Um diese Schwankungen auszugleichen, brauch es ergänzende Energieträger, die sich gut speichern und flexibel abrufen lassen. Biogas erfüllt genau diese Anforderungen. Wenn es in Aufbereitungsanlagen weiter zu Biomethan veredelt wird, hat es die gleichen chemischen Eigenschaften wie Erdgas, kann dieses vollwertig ersetzen und so in die bestehende Gasinfrastruktur eingespeist werden. Österreich verfügt über eines der modernsten und flächendeckendsten Gasnetze der Welt. So ist sichergestellt, dass der wertvolle Energieträger verlustfrei bei den Kund:innen – egal ob private Haushalte, Gewerbe oder Industrie – ankommt oder in vorhandenen Gasspeichern gelagert werden kann, bis er benötigt wird. Dabei können bereits vorhandene Verbrauchsgeräte wie Gasheizungen, Industriegasbrenner oder Gasherde, genau wie das Gasnetz selbst, ohne Adaptierungen klimaneutral weitergenutzt werden. Ein Heizungstausch wird damit unnötig – und private Haushalte ersparen sich verbundene Kosten und Aufwand. Das Beste an allem: Das Gasnetz ist weitreichend unsichtbar. Über 44.000 km Leitungen sind unterirdisch verlegt und versorgen uns mit Gas. Dabei transportiert eine große Gasleitung so viel Energie wie fünf Hochspannungsleitungen zusammen. 

Unabhängig davon, ob Biogas zur lokalen Strom- und Wärmeerzeugung genutzt oder weiter zu Biomethan veredelt und ins Gasnetz eingespeist wird, stärkt es die lokale Wertschöpfung und verbessert die Kreislaufwirtschaft. Damit ist Biogas bereits jetzt ein unverzichtbarer Bestandteil im Energiesystem der Zukunft.

Next article