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Nachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung konkret. Eine Orientierung

moderne Wohnhausanlage
moderne Wohnhausanlage

Auf der Agenda der Sustainable Development Goals und des Green Deals stehen die großen Zukunftsfragen der Menschheit – im Konkreten des eigenen Lebensraums von Gemeinden, Städten und Regionen.

Dr. Ramona Maria Kordesch

Dr. Ramona Maria Kordesch

Direktorin für Internationale Kooperationen & Entwicklung Österreichischer Rat für Nachhaltige Entwicklung

Dr. Markus Bürger

Dr. Markus Bürger

Generalsekretär Österreichischer Rat für Nachhaltige Entwicklung

Dabei adressieren die großen politischen Konzepte explizit regionale Akteurinnen und Akteure, wie Kommunalverwaltungen, ortsansässige Unternehmen und die Zivilgesellschaft selbst, und fordern auf zu mehr Zusammenarbeit hinsichtlich der Gestaltungsherausforderungen nachhaltiger Entwicklung.

Es steht außer Frage, dass die großen Themen der nachhaltig ökologischen und ökonomischen Entwicklung von Regionen, Städten und Gemeinden eine breite, gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, für deren Bearbeitung es keine standardisierten Konzepte und probate Mittel gibt, die allerorts auf gleiche Weise zum Einsatz kommen könnten. Einerseits bedingen demografische, ökologische und ökonomische Diversität unterschiedliche Szenarien und Zielgrößen der Fortentwicklung, andererseits erfordert die Gestaltung von nachhaltigen Maßnahmen ein neues Zueinander von privaten und zivilgesellschaftlichen Interessen, die erst auf die Zielbestimmung eines wechselseitigen Wertschöpfungsverständnisses hin harmonisiert werden müssen. Auf die Frage, wer für nachhaltige Entwicklung verantwortlich ist, kann es daher nur eine Antwort geben: Wir alle!

In den letzten Jahren haben Kommunalverwaltungen begonnen, Prozesse der Bürger:innenbeteiligung zu nutzen, um nachhaltige Stadt- oder Gemeindeentwicklungskonzepte etablieren zu können, die neben der Reduktion von CO2-Emissionen etwa auch Ansätze der Kreislaufwirtschaft fördern, zur sozialen Kohäsion beitragen und insgesamt die Verbesserung von Lebensqualität zum Ziel haben. Vor der Herausforderung des Mangels an öffentlichen Budgets, muss nachhaltige Entwicklung weitere Konkretisierungen erfahren, insbesondere dort, wo auf den zentralen Beitrag des Unternehmer:innentums und der Zivilgesellschaft bei der Entwicklung von Städten und Gemeinden nicht verzichtet werden kann. Über die gezielte Zusammenarbeit von öffentlichen mit privaten Akteur:innen zugunsten gesellschaftlicher Entwicklungsinteressen im Sozialen kann weit mehr Impact, also eine positivere Wirkung, erzielt werden.

Ein Beispiel: Die Herausforderung der Bereitstellung von leistbarem Wohnraum, eine zivilgesellschaftliche Forderung, kann über den Lösungsansatz des nachhaltigen Bauens – als unternehmerische Antwort auf das Problem von Wohnungsarmut – initial begegnet werden. Der Schlüssel zu diesem neuen Verständnis von Problembearbeitung liegt in der grundsätzlichen Fähigkeit, miteinander zu kooperieren. Diesen Befund unterstreicht die Agenda 2030 mit SDG 17 “Partnership for Goals”, also die effektive Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zugunsten der Erreichung der Ziele, voll und ganz.

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