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Rohstoffe als Baustein für nachhaltige Versorgung

Es ist nicht möglich, dass wir so weitermachen wie bisher. Dies wissen mittlerweile auch die härtesten Leugner:innen des Klimawandels. Nachhaltigkeit ist ein Muss für eine Wirtschaft der Zukunft – aber wie funktioniert sie?

Mag. Peter Engert

Mag. Peter Engert

Geschäftsführer der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft
Foto: ValueOne

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat es uns vor Augen geführt: Wir haben erkannt, dass Öl und Gas unsere Energieversorgung künftig nicht sichern werden. Alternativen wie Wind, Photovoltaik oder Erdwärme gibt es, machen jedoch wirtschaftlich keinen Sinn, wenn nur ein einziges Gebäude damit betrieben wird. Was für eine Sensation wäre es im Kontrast, wenn ganze Energiequartiere – regional miteinander verbunden – diese Alternativenergien nutzen würden? Die Kommune kann als Organisatorin und Mediatorin auftreten und dadurch wird es nachhaltig – sowohl ökologisch als auch ökonomisch!

Verringerung von Leerständen, Reduzierung von neu versiegelten Flächen, Verdichtung, Belebung der Ortszentren – es gibt viele Themen, die eine Herausforderung für Verwaltung und Politik der Gemeinden darstellen. Die ÖGNI fordert daher klare Maßnahmen auf Bundes- und Länderebene, den Leerstand zu reduzieren und die Verdichtung steuerlich attraktiv zu gestalten. Ein:e Rufer:in in der Wüste ist zu wenig, wir brauchen und freuen uns über viele Rufer:innen aus der Gemeindepolitik.

Eine große Herausforderung ist das Thema Kreislaufwirtschaft. In der Immobilienwirtschaft ist der Wille da, aktiv zu werden, es fehlt aber an den Grundlagen. Niemand weiß, welche Rohstoffe in den gebauten Gebäuden stecken, niemand weiß, wann neue Rohstoffe zur Verfügung stehen. Alles gut und schön, wenn wir als Immobilienwirtschaft diese Gedanken des Aktivwerdens vertreten. Doch wenn uns die restliche Gesellschaft nicht folgt, werden wir nicht erfolgreich sein. Die Gemeinden könnten hier so viel tun, z. B. Reparatur-Cafés aufbauen, besetzt mit pensionierten aber doch aktiven Technikern und Technikerinnen, oder Rohstoffbörsen im Altstoffsammelzentrum errichten und vieles mehr. Nach dem Motto „Best Practice“ macht Vorleben gute Stimmung.

Wir erleben gerade eine Pionier:innenzeit. Viele Lösungen, die wir nun gemeinsam in Angriff nehmen, sind noch nirgendwo zuvor ausprobiert worden. Manche Gedanken werden nicht funktionieren, manche werden grandios und zu Meilensteinen. So ist das in Pionier:innenzeiten. Meilensteine können erreicht werden, wenn wir zusammenarbeiten – auf gleicher Augenhöhe und mit fair verteilten Chancen und Risiken. Die ÖGNI ist dafür bereit.

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