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Krisenvorsorge mit der Blackout-Simulation „Neustart“

Credits: Herbert Saurugg

Herbert Saurugg

MSc Internationaler Blackout- und Krisenvorsorgeexperte

Das Szenario Blackout ist aktuell sehr präsent. Die Informationen, die uns in den Medien vermittelt werden, sind dabei häufig sehr widersprüchlich – von verharmlosend bis völlig übertreibend. Auch aus der Energiewirtschaft hört man Unterschiedliches, von „nur eine Frage des Wann und nicht, ob ein Blackout passiert“ bis hin zu „unwahrscheinlich“ und man bräuchte sich nur auf ein bis zwei Tage vorbereiten, weil der Strom danach ohnehin wieder fließen soll. In den Medien wird der Begriff inflationär für fast jeden Stromausfall verwendet, was sehr irreführend ist. Woran sollen sich Entscheidungsträger:innen nun orientieren?

Meist passiert dann das, was ihnen persönlich näher liegt: Wollen sie sich mit diesem Thema beschäftigen, wird es auf die Agenda kommen. Wenn nicht, wird es heruntergespielt. Sollte es jedoch, wofür es zahlreiche Anhaltspunkte gibt, zu einem Blackout oder ähnlichen Ereignissen kommen, sind die Gemeinden die einzige Struktur, die dann noch funktionieren kann und muss, um den Menschen zu helfen. Alle Probleme werden dann unmittelbar beim Bürgermeister oder der Bürgermeisterin und in der Gemeinde aufschlagen, egal wer dafür zuständig oder verantwortlich gewesen wäre. Denn eine Hilfe von woanders ist kaum zu erwarten, da alle selbst betroffen sein und kaum freie Ressourcen zur Verfügung stehen werden.

Beim Thema Blackout denken nach wie vor viele Menschen und Entscheidungsträger:innen nur an einen Stromausfall, was viel zu kurz greift. Auch bei einer erwartbaren Strommangellage mit rollierenden Flächenabschaltungen würde es zu weitreichenden Versorgungsunterbrechungen kommen, wie wir sie uns kaum vorstellen können.

Um diese Tragweite zu vermitteln und gleichzeitig die Krisenreaktionskräfte zu trainieren, wurde die Blackout-Simulation „Neustart“ (https://gfkv.at/neustart) speziell für Gemeindekrisenstäbe entwickelt. Damit können diese mit wenig Aufwand die vielschichtigen Probleme und die Notwendigkeit einer umfassenden Zusammenarbeit trainieren und wichtige Ableitungen für die Vorsorge treffen. Denn im Anlassfall fällt nicht nur der Strom aus, sondern es fallen auch deutlich länger die Kommunikationsmöglichkeiten wie Handy, Festnetz und Internet aus, wodurch eine Koordinierung wie bei anderen Krisen sehr schwierig wird. Vorsorge ist daher definitiv besser als heilen.

Credits: Saurugg

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