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Neue Role Models für das Land

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Jung, engagiert, Bürgermeisterin – Nicole Zehetner-Grasl (27) erfüllt ihr Amt als jüngstes Gemeindeoberhaupt seit mehr als einem Jahr. Über die vielfältigen Aufgaben spricht sie im Interview.

Nicole Zehetner-Grasl, MA

Bürgermeisterin der Gemeinde Hofkirchen im Traunkreis

Gemeinden konkurrieren um gute Arbeitskräfte genauso wie Unternehmen. Was kann eine Gemeinde bieten?
Die Gemeinde ist eine sichere Arbeitgeberin – ebenso spielt die Nähe zum eigenen Wohnort eine große Rolle. Aber natürlich sind auch neue Arbeitsmodelle wie flexible Gleitzeiten oder Home-Office wichtige Faktoren. Darüber hinaus sind die digitale Kommunikation und eine bessere Vernetzung der Mitarbeiter:innen für neue Arbeitsweisen essenziell. Wir planen in der Gemeinde für nächstes Jahr schon Anschaffungen, weil wir sehen, dass die Gemeinde wieder eine attraktive Arbeitgeberin wird. Doch sie kann es nur bleiben, wenn wir die entsprechenden Voraussetzungen dafür schaffen. Last but not least gibt es ein Bürger:innenservice mit fixen Öffnungszeiten, das wir trotz flexibler Arbeitszeitmodelle bei der Gemeinde anbieten können.

Nun ist die Gemeinde als Arbeitgeberin nicht immer oberstes Ziel und Bürgermeisterin als berufliches Ziel eher ungewöhnlich. Wie hat sich das bei Ihnen entwickelt?
Es war nicht immer mein Ziel, Bürgermeisterin zu werden, aber ich wusste schon früh, dass ich in einer Position mit Gestaltungsmöglichkeiten und Verantwortung arbeiten möchte. Im letzten Jahr musste dann eine Entscheidung getroffen werden, wie ich mich weiterentwickeln würde. Es gab die Möglichkeit, eine führende Position in einem Unternehmen anzunehmen oder die Perspektive, u. a. als Bürgermeisterin zu kandidieren. Der Gedanke, meiner Gemeinde etwas zurückgeben zu können, in der ich aufgewachsen bin, hat mich schließlich veranlasst, mich zur Wahl aufstellen lassen. Jetzt freue ich mich sehr über das Vertrauen der Bürger:innen in meine Person.

Wie ist das Thema Work-Life-Balance bei Ihnen?
Das Amt der Bürgermeisterin ist eine sehr schöne und wichtige Position, aber ich achte auf ein sehr ausgewogenes Verhältnis zwischen Beruf und Privatleben, denn Familie und Freunde sind sehr wichtig für mich. Das ist allgemein bei jungen Menschen ein immer wichtigeres Thema: Sicherheit, beruflicher Gestaltungsspielraum, aber auch ein privates Leben. Nächstes Jahr veranstalten wir einen Workshop, bei dem unsere jungen Bürger:innen den geplanten Jugendtreffpunkt mitgestalten dürfen. So ermutige ich auch die junge Generation, aktiv am Gemeindeleben mitzuwirken und ihren Vorstellungen für die Zukunft Raum zu geben.

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